Geschichte St. Anna am Aigen

Die Geschichte von St. Anna am Aigen reicht weit in das Mittelalter zurück. Erstmalige Nennungen der einzelnen Dörfer in diversen Urkunden und Zinsbüchern finden sich bereits im 13. Jahrhundert.

Den heutigen malerischen Ort muss man sich allerdings als sehr lange unbewohnt vorstellen. An den Hängen befanden sich zahlreiche Weinberge, zu denen kleine Weingartenhäuschen als Wirtschaftsgebäude gehörten. Der Weinbau hat also in St. Anna am Aigen eine lange Tradition und stellte schon immer einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Erst vor etwa 400 Jahren begann man mit der Besiedelung des Ortes St. Anna am Aigen, wobei das so genannte "Sixthaus", das unmittelbar am Kirchplatz liegt, als das älteste Haus in St. Anna am Aigen gilt. Es ist heute noch bewohnt und stellt ein stolzes und gut erhaltenes Relikt aus dem 18. Jahrhundert dar. Die Geschichte der Gemeinde ist auf Grund der nahe liegenden Grenze zu Slowenien und Ungarn auch geprägt durch eine Reihe feindlicher Einfälle: Im 17. Jahrhundert etwa plünderten Türken und Kuruzzen diese Gegend, was auch durch das heute noch gängige Schimpfwort "Kruzzitürken" dokumentiert wird. Schwere Tage erlebte die Gemeinde St. Anna und deren Umgebung, als das Gebiet gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 für sechs Wochen zum Frontbereich wurde und es zu massiven Zerstörungen kam. Allerdings wird immer wieder betont, dass der Ort selbst wie durch ein Wunder kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Nachbarschaft zu den angrenzenden Slowenen war im Übrigen immer sehr fruchtbar, selbst während der Zeit der kommunistischen Herrschaft im ehemaligen Jugoslawien. Kontakte waren immer vorhanden und werden nun seit einigen Jahren in Form von gemeinsamen Kulturinitiativen intensiviert.

Mahnmal

In den beiden Weltkriegen mussten 248 Soldaten und 20 Zivilisten aus St. Anna am Aigen ihr Leben lassen. 100 Soldaten aus anderen Nationen starben auf dem Gebiet der Pfarre St. Anna am Aigen, wo auch die letzten Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges stattfanden. Das Mahnmal im Zentrum des Ortes soll an diese Geschehnisse erinnern. Es wurde im Jahre 1999 neu errichtet.

Maria Theresia-Stein

Die Lage an der Grenze spielt für St. Anna am Aigen schon seit früheren Zeiten eine Rolle. Zur Römerzeit war es die Grenze zwischen Noricum und Pannonien. Danach markierte sie bis 1921 das Dreiländereck Österreich - Ungarn - Jugoslawien und heute trennt sie die Steiermark, das Burgenland und Slowenien voneinander.

Der Maria Theresienstein als Grenzstein wurde zur Zeit von Kaiserin Maria Theresia errichtet, was ihm auch seinen Namen beschert hat.